Inspirationen finden

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Zu den wichtigsten Voraussetzungen für einen produktiven Autor zählen Ideen. Und so bist auch du sicher immer auf der Suche nach neuen Einfällen. Natürlich habe ich auch hier ein paar Tipps für dich, wie du einfacher Inspirationen finden kannst. Denn dass Ideen zu dir kommen, ist teilweise auch eine Frage der Einstellung und der Haltung. Ich zeige dir daher heute, wie du ganz einfach im Alltag Inspirationen finden kannst. Denn man muss gar nicht weit wegfahren, um Neues zu entdecken.

Wenn du dich für Kreativitätstechniken interessierst, findest du hier mehr Informationen.

5 Tipps, wie du im Alltag Inspirationen finden kannst

Tipp 1: Hör zu

Andere Menschen sind eine große Inspirationsquelle für mich. Wenn du in der Stadt unterwegs bist, wirst du überall Menschen sehen, die sich unterhalten. Oft schnappe ich Gesprächsfetzen auf, die ich in Gedanken weiterspinne. Daraus ergeben sich häufig Ideen für Geschichten oder Szenen aus einem Roman.

Ich fahre auch wahnsinnig gerne im Taxi. Das ist einerseits sehr bequem, aber der Hauptgrund für mich ist, dass eine Taxifahrt immer auch ein kleines Erlebnis ist. Taxifahrer kommen meiner Erfahrung nach sehr gerne mit ihren Gästen ins Gespräch, wenn diese ein wenig offen dafür sind (sich zum Beispiel nach vorne setzen). Außerdem hören sie selbst viele Geschichten und erleben einiges, da sie ständig im Kontakt mit anderen sind. Und ich habe die abenteuerlichsten, lustigsten und traurigsten Geschichten während einer Taxifahrt gehört. Ein Fahrer erzählte mir beispielsweise, wie eine junge Nonne sich in seinem Kofferraum versteckt hat, um aus dem Kloster zu fliehen. Ist das nicht eine tolle Idee für eine Geschichte? Fragst du dich nicht auch sofort, wie es dazu kam und wie es ihr wohl erging?

Menschen haben viel zu erzählen. Wenn du ihnen zuhörst, wirst du unzählige Inspirationen finden.

Tipp 2: Schau hin

Deine Mitmenschen müssen dir gar nichts erzählen, damit du in ihnen Inspirationen finden kannst. Es reicht schon, wenn du sie beobachtest. Wenn ich zu Fuß unterwegs bin, versuche ich oft die Geschichte hinter den Menschen, die mir begegnen, zu erraten. Wohin sind sie unterwegs? Wie wird ihr Tag aussehen? Wie sind sie da hingekommen, wo sie jetzt sind? Kleidung, die Geschwindigkeit des Schritts, der Gesichtsausdruck eines Menschen lassen einiges an Vermutungen über ihn und seine Situation zu. Probier es am besten gleich heute aus!

Doch nicht nur Menschen solltest du dir genauer anschauen, wenn du eine Inspirationsquelle suchst. Unsere Umgebung – sei es nun die Stadt oder die Natur – bietet einiges, um dich zu inspirieren. Diese Wolke hat eine besondere Form? Der Baum sieht aus, als wäre er 500 Jahre alt und hätte schon einiges erlebt? Dieses Haus wirkt, als wären hier in den 1970ern wilde Partys gefeiert worden? Schau genau hin, und du wirst überall, wo dein Blick hinfällt, Inspirationen finden, die du in deine Geschichten einbauen kann.

Tipp 3: Lies

Wenn du viel liest, wirst du immer neue Inspirationen finden. Damit meine ich nicht nur Romane (die natürlich auch!), sondern auch Sachtexte, Zeitungsartikel, Wikipedia-Einträge… Ich begeistere mich immer wieder mal für ein Thema, weil ich irgendwo davon gehört oder gelesen habe und steige dann intensiv in die Recherche ein. Die Themen sind breit gestreut, mein Interesse kann genauso gut River Phoenix (vor zehn Jahren) wie Primzahlen (aktuell) gelten.

Das Ergebnis aus diesen zeitweiligen Obsessionen ist, dass ich sehr viel über ein Thema erfahre, was ich in ganz anderen Zusammenhängen wieder einsetzen kann. Und da mich dieses Thema schon einmal genügend fasziniert hat, dass ich mehrere Tage einfach nur noch darüber lesen wollte, kann ich diese Begeisterung auch an künftige Leser weitergeben.

Tipp 4: Probier’s aus

Inspirationen finden heißt auch, Neues auszuprobieren. Und das muss nicht immer die Reise nach Neuseeland oder der Fallschirmsprung sein, um möglichst spektakuläre neue Einsichten zu gewinnen. Wichtig ist eher, dass du auch in deinem normalen Tagesablauf deinen üblichen Pfad verlässt, um neue Eindrücke zu gewinnen.

Ein neuer Italiener hat in deiner Nähe aufgemacht und er kann gar nicht so gut sein wie dein Lieblingsitaliener? Egal,  probier ihn aus. Du wirst auf jeden Fall etwas Neues dort erleben, wenn es auch klein ist. Deine Freundin will unbedingt in einen Film mit dir gehen, auf den du gar keine Lust hast? Lass dich darauf ein – vielleicht kannst du lernen, was sie an diesem Thema so fasziniert.

Tipp 5: Schlafe

Ich habe schon ganze Romane oder Filme geträumt. Und Geschichten, die ich im Traum unbedingt schreiben wollte. Nach dem Aufwachen war die Begeisterung vielleicht nicht mehr ganz genau so groß wie im Schlaf, aber es gab einige Ansatzpunkte, die ich tatsächlich verwendet habe.

Um lebhaft und fantasievoll zu träumen, brauchst du ausreichend Schlaf. Es hilft auch sehr, wenn du die Sorgen, die dich tagsüber umtreiben, hinter dir lässt und möglichst unbelastet einschläfst. Das schaffe ich am besten über das Autogene Training, und ich bin ohnehin der Meinung, dass jeder, aber Autoren im Speziellen, sehr davon profitieren kann, diese Entspannungstechnik zu erlernen.

Um deine Träume als Inspirationsquelle nutzen zu können, musst du dich natürlich nach dem Aufwachen an sie erinnern. Ich kenne sehr viele Menschen, die das nicht oder nur selten tun. Diese sagen dann, sie träumen nicht, aber das stimmt definitiv nicht. Eine normale Schlafphase enthält immer mehrere (vier bis fünf) Träume, die durch eine kurze Pause getrennt sind, in der man in aller Regel aufwacht, ohne es zu merken. Nur, wenn man nicht lang genug schläft, träumt man wirklich nicht. In der nächsten Schlafphase wird dies aber nachgeholt und man träumt umso mehr und intensiver.

Wenn du dich trotzdem nicht an deine Träume erinnerst, ist das nicht schlimm. Man kann es nämlich üben, indem man ein Traumtagebuch führt. Lege dir einen Stift und ein Notizbuch neben dein Bett und nimm dir vor, in der kleinen Wachphase nach jedem Traum kurz ein paar Stichworte dazu aufzuschreiben. Wenn du dir das vor dem Schlafengehen fest vornimmst, wird es besser und besser klappen – und du wirst staunen, welche reiche Inspirationsquelle du selbst dir sein kannst.

Ich hoffe, du kannst mit diesen Tipps etwas anfangen.

Wie gehst du vor, wenn du Inspirationen finden willst? Lass mich gerne wissen, was bei dir funktioniert!

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